3. Qualmet Symposium 2019

19.-20.09.2019

Dialoge. Denken. Durchbrüche.

Symposium „Qualitative Methoden in den Wirtschafts-, Gesundheits- und Sozialwissenschaften“ – 19./20. September 2019 in Hall in Tirol.

Am 19. und 20. September führt die Tiroler Privatuniversität UMIT in Kooperation mit dem ifu – Institut für Unternehmensforschung und Unternehmensführung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e.V. ihr drittes Symposium zu qualitativen Forschungsmethoden durch.

Was ist der Fall?

Wir leben in einer Zeit systemischer Krisen. Das gilt für den Klimawandel genau so wie für Wirtschaftssysteme. Systeme lehren uns, dass die Wirklichkeit nichts Feststehendes ist. Die Wirklichkeit fließt und ist mehrdeutig. Die Veränderungen geschehen simultan und nicht als lineare Abfolge von Ursache und Wirkung. Der angemessene Umgang mit systemischen Problemen und Krisen erfordert qualitative Forschungsmethoden, die uns helfen, die neuen Wirklichkeiten besser zu verstehen.

Wie lautet das aktuelle Thema des Symposiums?

Das dritte Qualmet-Symposium widmet sich dem Dialog als Gegenstand und Methode qualitativer Forschung. Nur so kann das interaktive und damit bedeutungsverändernde Moment erfasst werden, das nachhaltige Lösungen ermöglicht, weil aus Befragten Beteiligte werden.

Was ist das Ziel?

Das Symposium fragt, welche neuen Formen des Dialogs entwickelt werden müssen, um zu besseren (Gruppen-)Entscheidungen zu kommen. Und es fragt, wie dialogische Techniken in qualitativen Forschungsstrategien genutzt werden können. Der Eigensinn der Betroffenen - Patienten, Mitarbeiter, Kunden – wird von den Forscherinnen und Forschern beim Wort genommen und nicht als Störfaktor begriffen. Das Denken selbst wird hinterfragt – ebenso wie die Art, in der neues Wissen geschaffen wird.

Warum dieses Ziel?

Die qualitative Erforschung des Dialogs macht echte Durchbrüche wahrscheinlicher. Durchbrüche, die soziale Innovationen ermöglichen. Es geht um alternative Modelle kollektiver Entscheidungsfindung. Es geht um neue Formen des Denkens. Es geht um die Bildung von Communities und die Stärkung von Kräften der Selbstorganisation.

Wer erforscht was?

Um dieses Ziel zu erreichen, versammeln sich in Hall in Tirol Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland und Südafrika. Die Vorträge beleuchten den Zusammenhang zwischen Dialog und Handeln sowie zwischen Dialog und Denken. Konkret geht es um die Rolle des Dialogs bei Verhaltensänderungen (z. B. Ess- und Bewegungsverhalten von Patienten mit Typ 2 Diabetes), bei der Behördenentwicklung, bei Konfliktlösungen (z. B. in der Serienfertigung) und bei Entscheidungsfindungen und Problemlösungen (z. B. Gesundheitsförderung, Erfolgsfaktoren für die klinische Pharmazie). Die Vorträge zum Thema „Dialog und Denken“ (Metakognition) gehen Metaphern (Sprachbilder) als Ausdruck von förderlichen oder blockierenden Denkmustern auf den Grund (am Beispiel der Tourismuswirtschaft Osttirols). Sie zeigen, wie in Gruppengesprächen partizipierendes Denken ermöglicht werden kann. Und sie klären die Frage, wie mit Hilfe von PC-gestützten Verfahren Gespräche simuliert werden können und wie mit ihrer Hilfe welche Art von Wissen konstruiert werden kann. In all diesen Fällen geht es darum, bessere Entscheidungen zu finden, Probleme zu lösen und das Zusammenleben und Zusammenarbeiten der beteiligten Akteure förderlicher zu gestalten.

 

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